Cirqu‘Aarau Festival

Aarau ist Schauplatz für zeitgenössische Zirkuskunst.

Zirkus kann ganz gut ohne Zelt auskommen. Ohne Manege, ohne Dompteur-Nummern, ohne Zirkus-Musik. Wie, zeigt Roman Müller und sein Team alle zwei Jahre in Aarau. Das Festival für zeitgenössische Zirkuskunst "cirqu'" kombiniert Zirkus mit Theater und Performance-Kunst.

Wenn Müller sein Festivalprogramm zusammenstellt, hört er ganz auf sein Gefühl. Eine Produktion muss ihm im Gedächtnis bleiben, ihn reinziehen. Der zeitgenössische Zirkus ist verglichen mit dem Theater noch jung, da gibt es nicht Tausende Produktionen, aus denen man auswählen kann. Die meisten internationalen Kompanien sind gemäss Müller in der Schweiz auch eher unbekannt, da es hier wenige Plattformen für sie gebe. "Cirqu'7" ist die letzte Ausgabe des Festivals, die vor dem Umbau der Alten Reithalle stattfindet. Von Wehmut will Roman Müller allerdings nicht sprechen. "Natürlich wird sich der Raum verändern, aber die Renovation bietet auch eine Chance." Die technischen Möglichkeiten werden mehr und der Aufwand kleiner. Aber trotz ihres Charmes stosse die Reithalle heute vielerorts an ihre Grenzen, zum Beispiel, was die Bodenbelastung betrifft.

Das Zirkus-Festival spielt sich jedoch nicht nur in der Alten Reithalle ab, sondern in der ganzen Stadt. Das FahrAwaY Zirkusspektakel baut sich mit einer grossen, runden Konstruktion aus Stahl und Holz auf dem Bahnhofplatz auf. Vier Artistinnen und Artisten und zwei Musiker zeigen zwei Vorstellungen, die für alle zugänglich sind. Im Graben zeigt ein Duo aus Belgien eine dynamische Jongliernummer, die sich im hinteren Teil eines Lastwagens abspielt. Ebenfalls Schauplatz von Darbietungen war das Kultur- und Kongresshaus Aarau, wo etwa die Compagnie Non Nova aus Frankreich mit ihrer Produktion „Vortex“ zu Gast war.

Roman Müller ist es wichtig, im Rahmen von "cirqu'7" auch jungen Schweizer Kompanien eine Bühne zu geben. Eine davon ist die "compagnie.sh" mit ihrer Produktion "Le projet F". Ein Schauspieler, ein Musiker und drei Artisten befassen sich darin mit den Risiken im Zirkus-Metier. Was geschieht, wenn ein Fehler passiert, bei der Raubtiernummer oder beim waghalsigen Sprung aus grosser Höhe?

Auch wenn dieses Festival eine Art Abschied bedeutet, sieht der Leiter positiv in die Zukunft. "cirqu'" wird auch in der neuen Reithalle fester Bestandteil des Programms sein.

smARTec setzte für das Festival die nötige Rigging-, Licht- und Tontechnik in der alten Reithalle um.

 

www.cirquaarau.ch


Fotos: (c) cirquaarau.ch

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